Wie die TU Dresden ein Green Office bekam… eine knappe Entwicklungsgeschichte

Wir erinnern uns an den globalen Klimastreik Ende 2019, als Schüler:innen, Studierende und viele andere Menschen auf der ganzen Welt einen Appell an Entscheidungsträger:innen richteten, Klimaschutz mehr Priorität einzuräumen. Auch an der TU Dresden wurde gestreikt, um die Aufmerksamkeit der Unileitung zu wecken und mehr Einsatz für Klima- und Umweltschutz einzufordern. Vor dem Hintergrund dieser bewegten Zeit gründeten Mitgliedern der Tuuwi und der Students for Furture- Gruppe Anfang 2020 die Green Office-Initiative (GOI). Ihr Ziel war es die TU Dresden dabei zu unterstützen, ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion im Bereich Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und als Multiplikatorin zu wirken. Zu diesem Zweck sollte eine gut sichtbare & zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, die als dauerhafter Bestandteil der Universität Wissen und Informationen zu ökologischer Nachhaltigkeit an der TUD sammelt, aufarbeitet und vermittelt. Außerdem sollte diese Anlaufstelle den vielfältigen, bereits an der TUD aktiven Akteur:innen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit die Möglichkeit bieten, sich zu vernetzen sowie den Wissensaustausch zwischen allen Universitätsangehörigen zu stärken.

Als Vorbild dafür diente die Grundidee des Green Office. Ein Green Office ist ein von Studierenden und Hochschulmitarbeitenden gemeinsam geführtes Nachhaltigkeitsbüro, welches im Gegensatz zu rein ehrenamtlichen Initiativen über eine gesicherte Finanzierung sowie Legitimation seitens der Hochschule verfügt. Das erklärte Ziel der Gruppe war es eine solch eine institutionell fest verankerte Stelle an die TU Dresden zu bringen, um sowohl in die Uni hinein, als auch in die Gesellschaft hinaus positiv im Bereich Klima- und Umweltschutz wirken zu können. Die Initiative erarbeitete einen ersten Entwurf eines solchen Konzepts für die TU Dresden und ging damit auf die Gruppe Umweltschutz des Dezernats 4 zu. Diese unterstütze ab April 2020 die weitere Erarbeitung des Konzepts im Rahmen des Projekts "Nachhaltiger Campus".

Im Zuge der Konzeptarbeit wurden umfangreiche Recherchen hinsichtlich möglicher Umsetzungswege, zu Good-Practice-Beispielen und bestehendem Engagement an der TUD betrieben. Darüber tauschte die Gruppe sich mit anderen Initiativen und Nachhaltigkeitsbüros aus und vernetzte sich mit Akteur:innen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit. Anlässlich des ersten Projekt-Pitchs im September 2020 wurde in größerer Runde mit Studierenden, Mitarbeitenden und Alumni der TU Dresden in einem Workshop gemeinsam weiter an der Verbesserung der Konzeption gearbeitet. Infolgedessen erfuhr das Team der Green Office-Initiative auch Unterstützung von der Umweltkoordinatorin der TU Dresden und dem Leiter der Kommission Umwelt.

Nachdem die Konzeptarbeit größtenteils abgeschlossen wurde die Angliederung in der Universitätsstruktur sowie die konkrete Einrichtung zu geplant. In den nächsten Schritten durfte die GOI ihren Entwurf der neuen Prorektorin für Universitätskultur und der Kommission Umwelt präsentieren. Nach jeder Vorstellung wurde Feedback aufgenommen, eingearbeitet und damit der Entwurf des Green Office verbessert.

Zuletzt konnten bestehende Strukturen mit dem neuen Green Office innerhalb des neuen "Team für ökologische Nachhaltigkeit" zusammengeführt werden. Diese Idee überzeugte schließlich auch das Erweiterte Rektorat und so wurde die Einrichtung des Green Office durch Rektorin Staudinger im Februar 2021 offiziell angekündigt. Die Angliederung des Green Office erfolgt nun innerhalb des neu gegründeten Dezernats 9 für Universitätskultur im Sachgebiet 1 für Campusgestaltung. Für die Koordination des Green Office wurde eine 75%-Stelle für fünf Jahre geschaffen und aus Mitteln der Exzellenzstrategie finanziert. Zur Erfüllung der umfangreichen Aufgaben des Green Office werden voraussichtlich studentischen und wissenschaftliche Hilfskräfte Unterstützung leisten.

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