Wie geht mehr Recyclingpapier im Uni-Betrieb?

Die Uni Greifswald möchte in Sachen Nutzung von Recyclingpapier noch besser werden. Wer hat Erfahrungen oder Tipps, wie man zu praktikablen uni-internen Regelungen kommen kann, bei denen Recycling nicht aus Mangel an Bewusstsein, Zeit oder Geld auf der Strecke bleibt?

    1. Öffentlich (sichtbar ohne Anmeldung)
    1. 7 Kommentieren
  • Hartwig Haase

    Hallo Tiemo, da haben wir ein ähnliches Problem ;)
    Hatten bereits Restabfall sortiert und eine Diplomarbeit darüber laufen. Momentan ist ein studentisches PRojektteam dabei, Pappboxen zu entwickeln, die in den Büros Altpapier und Akten getrennt erfassen.
    Die Anregung kam von einer Nachhaltigkeitsgruppe des MPI. Bei Interesse kann ich gern Kontakte knüpfen und wir können gegenseitig Erfahrungen austauschen. Am besten gleich über meine Uni-Mail: Hartwig.haase@ovgu.de
    Liebe Grüße aus Magdeburg
    Hartwig

  • Johannes Geibel

    Lieber Tiemo, hier gibt's von der Uni Tübingen gute Erfahrungen. Im Rahmen von EMAS ist der gesamte Papierkonsum auf Recyclingpapier umgestellt worden. Frage gerne bei
    Hedwig Ogrzewalla nach, der Umweltkoordinatorin.

    Hedwig.Ogrzewalla[at][verwaltung.uni-tuebingen.de](https://verwaltung.uni-tuebingen.de)

    https://www.uni-tuebingen.de/einrichtungen/verw...

    LG
    Johannes

  • Christian Brosig

    Mich würde das auch interessieren! Habe momentan nicht die Zeit, mich darum zu kümmern, würde aber gerne an die Zuständigen hier etwas weiterreichen, was man dann auch in unser EMAS einbringen kann.
    Kopierpapier auf Recycling umstellen (wurde bei uns an der TH Köln auch schon gemacht) ist das eine. Das was Hartwig meint geht (so wie ich das verstehe) darüber hinaus und nutzt das bereits bedruckte Papier dann nochmal weiter. Hier gibt es ja auch schon Konzepte, wie man das wieder in Notizblöcke umwandelt, ohne viel Energieeinsatz. Beispiel: http://reblock.at/beispiel-seite/
    Gibt es zu diesen weitergehenden Konzepten irgendwo Erfahrungsberichte?

  • Miriam Block

    Hallo, zu den Notizblöcken habe ich das Projekt Papierpilz (https://papierpilz.wordpress.com/) vor zwei Jahren kennengelernt. Vielleicht hat in dieser Runde auch jemand persönlich Kontakte, sonst über den von Joe. Irgendwo habe ich auch noch einen Namen zu einem ähnliche Projekt in Lüneburg. Such ich gern raus, wenn hilfreich.
    An der Uni Hamburg gab es Anfang der 2000er eine große Kampagne, wo bekannte Leute aus der Uni Bekenntnisse pro Recyclingpapier abgegeben haben und in der Zeit wurde das auch vom Präsidenten angewiesen. Das hat damals für erste Veränderungen gesorgt.
    Das Problem sind oft die Rahmenverträge, die die Städte bzw. Bundesländer für die öffentliche Verwaltung verhandeln. Lyreco (der Anbieter mit dem die Stadt Hamburg einen Vertrag hat) hat z.B. relativ schlechte Labels und nur sehr versteckt Recyclingpapier. Das KNU hat dazu mal einen Hinweis-Zettel geschrieben (Kontakt an knu@uni-hamburg.de). Interessant ist, dass diese Vorgaben meist für Drittmittelprojekte nicht gelten, d.h. da muss man meistens die jeweiligen Sekretariate/Geschäftsstellen davon überzeugen. Denn schlussendlich geht es ja darum, dass die Person, die bestellt a) dran denkt b) ggf. Mehrkosten dafür eingeplant werden. 'Ansonsten gibt es z.B. in der Soziologie die Vorgabe, dass alles Recyclingpapier sein muss und nur auf Antrag unrecyceltes. Das scheint ganz gut zu klappen, da auch nur Zeugnisse auf unrecyceltem erlaubt werden). Was unser Rechenzentrum anbelangt müssen engagierte Verwaltungsmitarbeiter*innen immer wieder dran bleiben. Letztlich kommt es meiner Erfahrung nach darauf an, ob eines eine*n Kümmerer*in gibt. Je nach dem wie zentral und groß solche Bestellungen verwaltet werden braucht es viel oder wenig Aufwand dafür ;)
    Steinbeis ist übrigens auch bereit Vorträge zu halten, Bedenken auszuräumen und Sonderkonditionen abzuschließen (die haben mit einer Organisation das so geregelt, dass sie quasi das Papier bekommen, was sie via Altpapier sammeln oder so ähnlich - der Vortrag ist schon etwas länger her, am besten dort mal fragen). Soweit was mir dazu auf die Schnelle einfällt.
    Viel Erfolg & liebe Grüße

  • Michael Flohr

    Hallo Tiemo,
    das ist ein wichtiges Thema, an der Uni Erfurt bemüht sich auch die AG Nachhaltigkeit, Infos zu beschaffen. Hauptproblem ist meiner Meinung, dass es unterschiedliche Vertragskonstrukte je nach Bib, Fakultät, offen nutzbare Drucker, Drucker in Büros usw. gibt. Eine Vereinheitlichung wäre da wünschenswert.
    @Tiemo: Ich würde es großartig finden, wenn du ein Pad öffnen könntest und da deine Ergebnisse eintragen könntest. So haben wir es mit den Pappbechern gemacht und haben viele Infos alle zugänglich machen können: https://plattform.netzwerk-n.org/group/forum/do...

  • Clemens Pech

    Hi Tiemo,
    die einfachste Möglichkeit ist, wenn das Recycling-Papier die günstigste zu beschaffende Papiersorte ist. Wahrscheinlich gibt es einen zentralen Einkauf. Mit denen würde ich sprechen und die Billig-Papier-Variante durch eine teurere ersetzen. Da muss man ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, aber ab dann ist es ein Selbstläufer.
    Viel Erfolg

  • Tiemo Timmermann

    Herzlichen Dank an alle für die vielen praktischen Hinweise und Anregungen! ich kann jetzt kurzfristig gar nicht auf alles reagieren, bleibe aber am Thema dran und werde hier berichten, welche Schritte für die Uni Greifswald in der Diskussion sind. Ein zentraler Punkt für alle Aktivitäten (Einführung wirksamer Regelungen/Leitlinien, Akzeptanz, ggf. Monitoring usw.) wird sein, die (ggf., je nach Angebot) entstehenden Mehrkosten bei Umstellung auf Verwendung von 100% Recycling realistisch einzuschätzen (sind es 0%, 2%, 5% oder 15%...). Dann steht auch bei uns die Frage, wie der Papierkonsum eingebunden werden kann, der (warum auch immer) nicht über die zentrale Beschaffung stattfindet (z.B. teilweise Drittmittelprojekte). Das Gute ist, dass unsere Beschaffungsstelle sehr aufgeschlossen ist. jetzt kommt es drauf an, zu den vielen guten Argumenten auch gute Zahlen zu bekommen und dann sollte die Überzeugungsarbeit eigentlich früher oder später erfolgreich sein.
    Freue mich auf weitere Inputs und verbleibe herzlich...