Die europäische Sparpolitik hat die Schere zwischen arm und reich weiter aufgespreizt. Das betrifft sowohl die Gesellschaft innerhalb von Staatsgrenzen als auch das Verhältnis zwischen Staaten. Über supranationale Institurionen wird insbesondere in den ärmeren Ländern Elend vertieft und ausgeweitet. Zwar mögen Kredite die kurzfristige Refinanzioerungsfähigkeit von Staaten retten, den meisten Menschen helfen sie jedoch nicht. Eine öffentliche Gesundheitsversorgung etwa gibt es in Teilen Südeuropas faktisch nicht mehr. Insgesamt werden öffentliche Leistungen zurückgefahren. Das betrifft auch das Wissenschafts- und Bildungswesen. Leistung und Wettbewerb sind gelten dabei als Sinn des Lebens. Nach diesem Maßstab sollen sich nicht nur Nationalökonomien strukturieren, sondern auch Individuen, weshalb immer weitere Bereiche des Lebens der Verwertbarkeit anheim fallen. Der Staat spart daher nicht nur am Bildungs- und Wissenschaftssystem, um der neoliberalen "Ausgabedisziplin" folge zu leisten. Die Einsparungen bereiten auch eine Verwettbewerblichung von Hochschulen vor. Sie werden schrittweise zu Unternehmen umfunktioniert, die um öffentliche und private Gelder konkurrieren und in gewinnbringende Forschungssparten investieren sollen. Das verändert auch die Rolle von Wissenschaftler*innen und Student*innen, die in einer ständigen Konkurrenz um vorgegebene Kennzahlen ebenfalls zu Kosten-Nutzen-Kalkulation gezwungen sind.
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