• von Sebastian Namensvorschläge für die Außendarstellung
    1. Öffentlich (sichtbar ohne Anmeldung)

Hier sollen Namensvorschläge für die Außendarstellung gesucht werden. Im Moment ist die (bisher) inofizielle Bezeichung "AG Students For Future". 
Hintergrund ist das in der Struktur-TK aufgekommene Argument, dass der Anhang "For Future" problematisch sei, da der Klimawandel schon heute für erhebliche Probleme - insbesondere in ärmeren Regionen - sorgt. Eine Entscheidung darüber ob und wie wir einen anderen Namen annehmen wollen, ob wir das nur in der Außendarstellung wollen, ob wir das "AG" im Titel behalten möchten oder nicht und ähnliche Fragen sind bisher nicht entschieden und weiterhin Gegenstand der internen Diskussion. Diese Vorschlagliste dient daher in erster Linie der Orientierung für die Selbstverständnis-Arbeitsgruppe.

  • Students For Future
  • HSGeht um die Zukunft
  • HSGeht um Klimagerechtigkeit
  • Students for Climate
  • Students for Climate Justice 
  • Students for Future. Being Aware of Past and Present Climate Injustice.
  • Students For Climate Justice & Future

Falls ihr euch fragt, warum eigentlich? HIER findet ihr eine ausführliche Materialsammlung: https://pad.riseup.net/p/r.af59d2a49d7a0540906af2a2da2f885b

Dabei ist auch das Statement der Gruppe an der FU Berlin, die sich Anfang des Jahres umbenannt hat in "Fridays For Climate Justice FU Berlin": https://www.facebook.com/FU4ClimateJustice/posts/496075444431337

Außerdem gibt es eine ausführlichere Auflistung von Gedanken zum Prozess an der FU:  https://pad.riseup.net/p/r.2b62ea3a717563b8787634f68abda57e


Hier könnt ihr gerne Gedanken notieren. Bitte reflektiert dabei Eure Positionierung und versucht, keine Diskriminierungsstrukturen zu reproduzieren!!!

Sonstige Bemerkungen zum Thema:
  • Con:
  • Die studentische Bewegung von FFF läuft bisher unter dem Namen (AG) Students For Future. Wir wachsen stetig und generieren zunehmend Aufmerksamkeit. Eine grundlegende Namensänderung (bspw. ohne "For Future") ist aus meiner Sicht nicht angebracht. Eine Namensänderung stiftet Verwirrung und wir wären der Gesamtbewegung nicht mehr zuordbar. Die Namensdebatte ist aus meiner Sicht nur aufreibend und zerstörerisch. Aktuell müssen wir unsere Kraft in politische Arbeit, Ausweitung der Bewegung, inhaltliche Selbstfindung und den aktiven Einsatz für Klimagerechtigkeit und den dafür nötigen Veränderungen in unserer Gesellschaft bündeln. 
  • Ich schließe mich obigem Kommentar an. Eine Namensänderung bedeutet auch nicht, dass deswegen automatisch mehr Klimagerechtigkeit oder Perspektive von schwarzen Menschen und anderen marginalisierten Gruppen in der Bewegung stecken. Ich begrüße es, wenn sich die Bewegung dahingehend entwickelt, halte da aber andere Strategien als eine Namensänderung für sinnvoller. 
  • Sehe das genauso, es geht ja nicht nur um die Verpackung, sondern vor allem (immer mehr) um den Inhalt. Lieber die Energien in neue Aktionsformen, Projekte und die Mobilisierung von noch mehr Studis stecken. 
  • Sehe das ähnlich wie oben. Wir würden zudem unseren Wiedererkennungseffekt verlieren und wären dann wieder nur eine von vielen Bewegungen statt einer Bewegung die sich Schulter an Schulter mit allen anderen "for future" Bewegungen sieht 
  • "Future" beginnt in dieser Sekunde und ist damit das einzige, wofür wir kämpfen/protestieren können. Wir wollen ja, dass die Zukunft besser wird (für die Vergangenheit und Gegenwart is es zu spät). Da ich davon ausgehe dass wir uns das für alle Menschen auf der Welt wünschen sehe ich auch nicht warum wir damit Menschen, die jetzt bereits mit Klimawandelfolgen zu kämpfen haben ausschließen und somit der Name rassistisch sein soll...

  • Pro:
  • Aus den genannten Gründen und weil der Name von BIPoC-Personen als ausgrenzend empfunden wurde, hat die ehemalige FFF-Gruppe der Freien Universität Berlin beschlossen, sich umzubenennen. Der neue Name ist "Fridays for Climate Justice". Natürlich verstehen wir uns aber weiterhin als Teil der FFF-Bewegung und der Students for Future. 
  • Die Klimabewegung ist an eine Erzählung geknüpft. Die aktuelle Erzählung spricht von der Wissenschaft, die seit Jahrzehnten auf die Konsequenzen der Klimakrise aufmerksam macht, ohne in der Politik Gehör zu finden. Das neue und wie sich gezeigt hat unglaublich starke Narrativ ist das der Jugend, die aufsteht, um für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen. Politiker*innen, der Markt und die Generationen vor uns haben das versäumt. Dieses Narrativ ist unglaublich mächtig und ist in der Lage, Änderungen herbeiführen, wie das Jahr 2019 gezeigt hat. Das Narrativ "Fridays for Future" ist daher extrem wichtig, denn die Menschen im globalen Norden, die Einwohner*innen der Industrienationen, haben begonnen zu begreifen, dass auch ihre Zukunft bedroht ist. Es ist keine neue Information, dass die Verursacherstaaten beinahe ausnahmslos im globalen Norden liegen. Der Punkt ist aber, dass der Kampf gegen die Klimakrise schon seit Jahrzehnten von Menschen im Globalen Süden geführt wird. Dürren, Hungersnöte, tödliche Wetterextreme und Klimamigration sind keine Zukunft, sie sind die Realität von Millionen Menschen. Diese Realität haben die die Verursacherstaaten jahrzehntelang einfach ausgeblendet. Es ist nicht erstaunlich, dass der Aufruf einer weißen Schwedin, im Jahr 2018 unter dem Motto "Fridays for Future" zu demonstrieren, dazu führt, dass sich BIPoC ausgegrenzt und ignoriert fühlen. Die Verursacherstaaten setzen durch die Klimakrise die alten Muster kolonialer Gewalt fort, indem sie auf Kosten des globalen Südens CO2 ausstoßen. Und selbst in dem Moment, als ein Teil ihrer Einwohner*innen beginnt, zu protestieren, schließt ihr Postulat die vergangene und gegenwärtige Existenz dieser krassen Ungerechtigkeit aus: "Fridays for Future". Die Perspektiven von Menschen, die bereits jetzt betroffen sind, mehr in die Debatte einzubringen, kann eine wichtige Aufgabe der Students sein. Eine Namensänderung ist ein wichtiger Schritt und ein öffentlichkeitswirksamer Impuls, zumal er von etlichen BIPoC-Aktivist*innen gefordert wird. (Beispiel: https://www.akweb.de/ak_s/ak653/31.htm). Es geht nicht darum, die Bewegung anzugreifen, die schon so viel Umdenken erreicht hat. Es geht um Climate Justice. Die Klimakrise wird nicht einfach aufhören. Sie wird die alten kolonialen Muster weiter verschärfen und nie dagewesene, brutale Ungerechtigkeit hervorrufen. Es ist diese Ungerechtigkeit, gegen die wir jetzt kämpfen müssen. Past & Present matters. 
  • Zum Kommentar direkt darüber: Es ist auch wichtig zu beachten, dass bestimmte Lösungsvorschläge in der Debatte um die Klimakrise zur Verstärkung von rassistischer Ungleichheit beitragen können. Ein in der öffentlichen Debatte (leider von der falschen Seite) häufig genutztes Argument ist etwa die Zunahme von extraktivistischen Wirtschaftsaktivitäten infolge E-Mobilisierung und der gestiegenen Nachfrage nach Batterien, um Strom zu speichern. Ein weiteres Beispiel ist, dass die meisten Klimaszenarien des IPCC mittlerweile davon ausgehen, dass es zur Begrenzung des Klimawandels auf unter 2°C negativer Emissionen und der damit verbundenen technologischer Eingriffe, wie etwa BECCS, bedarf. Diese sind in der Praxis häufig mit Landvertreibungen im Globalen Süden verbunden. 
  • Hinsichtlich der Namensdebatte halte ich es für wichtig an, die Stimmen marginalisierter Gruppen deutlicher hervorzuheben da diese in unserer Bewegung unterrepräsentiert sind. Unsere Bewegung ist sehr White (hierbei ist White nicht als beschreibend definiert -weshalb es groß geschrieben ist- sondern als Erfassung von Gruppen, die nicht von strukturellem Rassismus betroffen sind) und akademisch geprägt. Meiner Meinung nach liegt es in unserer Verantwortung danach zu schauen die organisatorischen Defizite anzugehen, indem wir die Kritik annehmen, konstruktiv und reflexiv mit unseren Strukturen, Rollen und Rassismus auseinander setzen, in Diskurse gehen und auf Menschen marginalisierter Gruppen zugehen. Ich finde es liegt in unserer Verantwortung, Räume zu schaffen wo ein möglichst repräsentatives Spektrum an Gesellschaft sich wohl fühlt und partizipieren kann und nicht nur "die Einen". Gleichzeitig halte ich es nicht für wahrscheinlich,dass ein Namenszusatz für so viel Verwirrung sorgt. Immerhin sind wir immernoch ein integrativer Teil von FFF und das Thema Klimagerechtigkeit ist in der Öffentlichkeit da und wird nicht einfach verschwinden. Die Klimabewegung ist international sowie  gut vernetzt und powerful und das wird nicht aufhören nur wegen einer Namensänderung. Vielleicht wird unsere Bewegung noch wichtiger und kann noch mehr umsetzen. Genau deshalb sollten wir uns auf People Power konzentrieren, die fair gestaltet ist und inklusiv auftritt um diese voll zu entfalten. Dabei spielt wiederum der Name eine Rolle, wenn sich Menschen in der Debatte nicht abgeholt fühlen, obwohl sie gerne partizipieren würden. Hierbei sollte der Begriff"for future"  nicht lösgelöst sondern kontextualisiert und in Verbindung zu anderen Narrativen analysiert werden. Und ab da wirds dann eben ungemütlicher, wenn wir uns mit Rassismus, Privlegien oder imperalistischen Machtverhältnissen auseinander setzen. Dann würden wir uns nämlich nicht nur um eine bessere Zukunft für alle bemühen, sondern damit beginnen, alle Menschen die Möglichkeit zu geben, für eine bessere Welt im Jetzt zu kämpfen. Klimagerechtigkeit bedeuted im Kern Solidarität. Und genau da sehe ich uns als progressive und reformative Elemente, die mit kritischen Impulsen die Bewegung bereichern kann.

  • Con:
  • Zum Kommentar über mir: Nunja, "Future" hat aber nichts mit "Rassismus, Privlegien oder imperalistischen Machtverhältnissen" zu tun. Die Zukunft ist die Zukunft, nicht mehr und nicht weniger. Zukunft impliziert auch nicht, ob es sich um die nahe oder ferne Zukunft handelt, sondern einfach, dass es sich um die Zukunft handelt, ganzgleich ob in 10 Jahren, 10 Monate, 10 Tagen oder 10 Stunden. "Future" hat dementsprechend auch relativ wenig mit Hautfarbe, Privilegien oder sonstigem zu tun.
  • Außerdem wird niemand, der sich nicht der Bedeutung von "Klimagerechtigkeit" bewusst ist, wissen, worum es eigentlich geht, weil "Gerechtigkeit" erstmal eine lose Floskel ist (worum gehts genau bei der Gerechtigkeit? wie wird der Begriff abgegrenzt?), die vieles bedeuten kann und dass dann auch noch im Bezug auf's Klima. Ein Außenstehtnder wird nicht so einfach verstehen, worum es geht.
  • Con:
  • Auch ich halte eine Namensänderung für den strategisch unwertvollsten Schritt, den diese Bewegung machen kann. Aber davon ganz abgesehen, sehe ich rein strukturbedingt keine Möglichkeit diesen zu ändern, da wir als AG von FFF dies nicht ohne weiteres tun können. Ich bezweifle stark, dass eine Änderung des Namens zu einer verstärkten Inklusion von  BIPoC oder auch anderen Gruppen in Deutschland führt. Wir sollten mit dem Begriff  "For-Fututre", der nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile weltweit bekannt ist, Kimaschutz betreiben und dabei selbstverständlich und stetig reflektiert darauf achten, divers zu bleiben und insbesondere diesen Kampf für Klimagerechtigkeit (auch) für den Globalen Süden zu führen. Es bringt sowohl den unterrepräsentierten Menschen in dieser Bewegung, als auch den bereits aktiven Menschen, wirklich gar nichts, nun mit einem neuen Namen ein stückweit von vorne anzufangen, denn von der gleichen medialen Aufmerksamkeit mit einem anderen Namen sollte nicht ausgegangen werden.